Tonfeder

Um das Uhrwerk gewickelte Federband, gegen die die Hämmer einer Repetieruhr schlagen.

DIE ERFINDUNG

Im späten 17. Jahrhundert übertrafen die führenden Uhrmacher einander in der Kreierung einer Uhr mit Schlagwerk, die auf Wunsch auch bei Dunkelheit Auskunft über die Uhrzeit geben sollte. Um 1680 rum wurden bereits die ersten Repetieruhren gefertigt. Ab diesem Zeitpunkt entwickelten zahlreiche Uhrmacher den Mechanismus stetig weiter und verfeinerten die Präzision der Repetieruhren, von der Angabe der Viertelstunden bis hin zu Minuten.

Von Anbeginn an war auch Abraham-Louis Breguet von Repetieruhren fasziniert. Im Jahr 1783 entwickelte er die erste Repetieruhr, die statt mit der bis dahin verwendeten Glocke, mit einer Tonfeder arbeitete. Die, ursprünglich geradlinige und kreuzweise auf der rückwärtigen Platte angebrachte, Tonfeder wurde hierbei um das Uhrwerk herum gewunden. Dadurch konnte nicht nur die Bauhöhe der Schlagwerkuhren wesentlich verringert, sondern zugleich die Klangqualität verfeinert werden - der Ton wurde harmonischer und dezenter. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Bauweise dank ihrer Praktikabilität von den meisten Uhrmachern der Zeit adaptiert. Daneben erfand Breguet auch diverse Schlagwerkmechanismen oder sogenannte Kadraturen für Repetieruhren, insbesondere für Viertelstunden, Achtelstunden und Minuten.

DIE OPTIMIERUNG

Bis heute zählt die Minutenrepetition zu den erlesensten Uhrenkomplikationen, deren aufwändige Bauweise allgemein für große Bewunderung sorgt. Seit Anbeginn beherrschen nur einige wenige Uhrmachermeister die Fertigung und sind imstande die komplexen Bauteile in mühsamer Feinarbeit einzupassen. Neben einem feinen musikalischen Gehör, ist hierfür ein hohes handwerkliches Geschick vonnöten. Bereits der kleinste Fehler kann unzählige Arbeitsstunden zunichte machen.

Im Jahr 2008 präsentierte Breguet eine neue Methode für die Gestaltung dieser kleinen technischen Wunderwerke, deren Uhrwerk perfekt optimiert wurde.

Die Forschungstätigkeiten im Bereich der Resonanzbedingungen befassten sich insbesondere mit Materialien, die nicht nur einen besonders harmonischen Klang erzeugen und übertragen können, sondern darüber hinaus eine unverfälscht Klangintensität, Klangfülle und Tonhöhe garantieren. Dank der Forschungsanstrengungen konnten eine Reihe der Bauteile optimiert werden: darunter die Tonfeder, die Tonfederhalterung, das Federhaus des Schlagwerks sowei die Hämmer, deren an die Federn übertragene Energie beträchtlich erhöht wurde. Zusätzlich wurden, anhand psycho-akustischer Tests und mittels Analysen zur Feineinstellung von Klarheit, Klangauflösung und auditiver Kompatibilität, die beiden Tonfedern harmonisch aufeinander abgestimmt. Zuletzt wurde auch die Position der Tonfederhalterungen angepasst, um innerhalb des Gehäuses, das als Resonanzkörper dient, einen möglichst kristallklaren Klang zu erzeugen.

Zuvor verwendete Breguet für die Fertigung der Tonfedern Stahl, welches nun durch Gold ersetzt wurden. Warum Gold? Die Uhrwerksentwickler bei Breguet fanden heraus, dass Gold die feinste und höchste Klangqualität erzeugte. Darüber hinaus gab es einen weiteren Vorteil. Da sowohl die Tonfedern als auch das Uhrengehäuse aus Gold gefertigt werden, weisen beide einen vergleichbaren Wellenwiderstand auf. Dies ermöglicht eine effizientere Klangübertragung von den Tonfedern zum Äußern der Uhr, und ist desweiteren auch Bestandteil eines Breguet Patents. 

Die Schlagwerke haben in der Breguet Uhrenwelt einen besonderen Stellenwert inne. Eine Breguet Uhr an sich ist stets ein Kunstwerk für das Handgelenk. Der schöne Klang des Schlagwerks bereichert die Freude an der Uhr zudem noch um eine weitere lohnende Dimension. 

Modelle mit dieser Erfindung

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